Normalitätstheater

Normalitätstheater
Normalitätstheater | Bildquelle: Unsplash
audio-thumbnail
E5 Normalitätstheater
0:00
/57:39

»Normalitätstheater« – Mit dieser Neuschöpfung bezeichnen Stephie und Lars den Zustand, wenn Gesellschaften verlernen, sich selbst zu hinterfragen. In dieser Folge lautdenken geht es um jene bewussten und unbewussten Regeln und Normen, die unser gesellschaftliches Zusammenleben organisieren und darüber mitbestimmen, was als normal erscheint. Nur: Wo kommen diese Regeln eigentlich her? Und könnten sie nicht auch anders sein?

In der Wissenschaft werden solche Regelsysteme auch als Institutionen bezeichnet. Es geht um historisch gewachsene und kollektiv akzeptierte Gewohnheiten und Gepflogenheiten, deren Kontingenz wir uns nur selten bewusst machen. Gesellschaft gleicht so einem Theaterspiel, dessen Regisseur:innen und Schauspieler:innen wir gleichermaßen sind. Die Fähigkeiten, in diesem Spiel mitzuspielen, eignen wir uns in unserer Kindheit und Jugend an– als Kulturtechniken der Ernährung, der Mobilität oder des Kommunizierens im Pausenraum. Allzu oft verlieren wir im Zeitverlauf unseren unbedarften, kindlichen Blick. Wir vergessen zunehmend, dass wir in der Familie, im Büro, im Sportverein oder an der Supermarktkasse ein Stück aufspielen, das auch anders sein könnte, und dass wir Rollenspielen, die auch anders sein könnten. 

Für Stephie und Lars ist die Frage zentral, wie wir diesem Normalitätstheater entfliehen können. Wie können wir die Gestaltbarkeit der Gesellschaft neu entdecken? Wie erzählen und erhalten wir problematische Szenen und Akte? Wie können wir neue Stücke erproben? Von diesen und weiteren Fragen handelt die neue Episode lautdenken